Die Faszien umhüllen Muskeln und Gefäße, Bänder und Sehnen. Sie verbinden und füllen die freien Lücken zwischen den Muskeln und Organen. Sie verbinden und umhüllen alles wie ein Spannungsnetzwerk. Ebenso sorgen sie für das harmonische Gleiten der Muskeln und Sehnen sowie auch der Organe untereinander. Es ist ein sehr reissfestes und kollagenreiches Gewebe zur Kraftübertragung, dass eine Dicke von 0,3 bis 3 mm aufweist.
Zwischen den Faszien und – im interstitiellen Raum auch Perricher Raum genannt – befindet sich eine Nährstoff-Flüssigkeit. Das bedeutet, dass die faszialen Strukturen als weitläufiges Netzwerk zum Transport von Flüssigkeiten und Wasserspeicher dient. Dieser Fluss dient der Versorgung des Gewebes zum Aufbau u.a. mit Befeuchtung, Mikronährstoffen, Sauerstoff, Abwehrstoffe und Hormonen.
Der Abfluss dient der Entsorgung von Abbauprodukten und Toxinen.
Bei Faszien-Distorsionen wird dieser Durchfluss behindert oder gar blockiert. Es kommt zu einer Ansammlung (Stau), die zu einer Gewebeschwellung führt und dadurch zu einer erschwerten Versorgung der faszialen Strukturen. Die Widerstandsfähigkeit lässt nach und es kommt zu Distorsionen und Schmerzen.
Der Ulmer Faszienforscher Dr. Robert Schleip, hat in seinen Forschungen herausgefunden, dass sich Faszien aktiv, unabhängig zu den Skelettmuskeln zusammenziehen können. Die Universität Ulm konnte nachweisen, dass normale Faszien mit glatten muskelähnlichen Zellen (den Myo-Fibroblasten) besiedelt sind und sich ähnlich kontrahieren können wie Muskelzellen. Es gibt zwei unterschiedliche Arten der Fibroblasten, die einen bilden Kollagen und daraus können sich neue schwammartige Gewebsstrukturen bilden. Bei der anderen Fibroblasten Zelle befinden sich mehrere Kerne im Inneren, dort bildet sich die Hyaluronsäure. Diese setzen sich im kollagenen Gewebe nieder und vernetzen sich und bindet das Wasser wie ein Schwamm. Diese Bindegewebszellen sind bekannt zur Wundheilung. Sie scheinen in der Lage zu sein, lokal ihre Gewebesteifigkeit dynamisch zu verändern. Je nach erblichen Konstitution, der Belastungsdynamik und des biomechanischen Milieus. Hier eine gelungene Dokumentation Video
An den einzelnen Faszien befinden sich freie Nerfenendigungen und diese leiten den Schmerz weiter. Die neueste Faszienforschung legt sogar nahe, dass die Faszien eines unserer reichhaltigsten Sinnesorgane darstellten.
Durch die FDM Behandlung werden die betroffenen Distorsionen zurückgeformt. Mit anschließender Eigenbewegung des Patienten werden die Fibroblasten neu ausgerichtet und bilden neues Kollagen und Hyaluronsäure. Altes Wasser wird mit neuen ersetzt und die Faszien können anschließend wieder besser gleiten und sich reparieren. Durch die Bewegung wird der Stoffwechsel neu angeregt was wiederum die Elastizität der Faszien um ca. 10% verbessert. Bei regelmäßigen Eigenbewegungen strecken sich die Faszien. In einem Zeitraum von nur ca. 3 Tagen produzieren sie frisches Kollagen und lösen so kleine verfilzte Faszien Gebiete auf; bis sich das Gewebe dann vollständig regenerieren kann, kann es bis zu einem Jahr dauern. Die Bewegung ist somit gut, allerdings richtig dosiert. Wichtig ist auch wie hoch die Belastung sein sollte damit die Baumeisterzellen die Fibroblasten angeregt werden, neues junges frisches belastbares Kollagen in die Faszien verbindend einzulagern.